Grußworte
1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
der 11. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz findet vom 29. September bis 1. Oktober 2022 in Mülheim an der Ruhr statt. Nachdem der Kongress 2020 Pandemiebedingt ausfallen musste, laden wir nun wieder Menschen mit Demenz und Angehörige, haupt- und ehrenamtlich Engagierte aus Beratung, Betreuung, Pflege und Therapie sowie alle Interessierten herzlich dazu ein.
2022 steht der Kongress unter dem Motto „Demenz: Neue Wege wagen?!“ In Deutschland leben aktuell rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die meisten erkranken erst im höheren Alter, aber auch Menschen unter 65 Jahren können betroffen sein. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis zum Jahr 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Die hohe und steigende Zahl der Erkrankten, der lange Krankheitsverlauf und die große Belastung für die Betroffenen und ihre Angehörigen sind eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die vielen nicht oder zu wenig bewusst ist.
In den vergangenen Jahrzehnten haben Angehörige sowie ehrenamtlich und professionell Engagierte vielfältige Anstrengungen unternommen, um für Betroffene und Pflegende ein besseres Leben mit Demenz zu erreichen: Projekte wurden initiiert, neue Ansätze ausprobiert, die guten Ideen anderer übernommen und weiterentwickelt. Das Thema „Demenz“ ist mittlerweile in der öffentlichen Aufmerksamkeit angekommen – doch trotz dieses Erfolgs müssen wir weitere Entwicklungen anstoßen und eine umfassende Versorgung einfordern. Immer noch erleben Menschen mit Demenz und ihre Familien Ausgrenzung. In der Corona-Pandemie ist das Spannungsfeld zwischen Schutz und Bedarf nach persönlichen Kontakten deutlich geworden. Gleichzeitig wurden viele Angehörige in dieser schwierigen Zeit mit der Betreuung alleine gelassen. Nicht nur in der Krise, auch zum Beispiel in ländlichen Regionen muss die Versorgung gesichert sein. Altbewährtes muss umgesetzt und innovative Wege müssen beschritten werden – auch angesichts des Pflegenotstands. Auf dem Kongress wollen wir uns gemeinsam mit Ihnen über praktische Erfahrungen, Ideen und Konzepte austauschen und in diesem Sinne nicht stehen bleiben, sondern weitergehen und neue Wege zu einer demenzfreundlichen Gesellschaft wagen.
Wir freuen uns darauf, Sie im Herbst in Mülheim an der Ruhr begrüßen zu können.

Monika Kaus
1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Selbsthilfe Demenz
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Sehr geehrte Damen und Herren,
„neue Wege wagen“ – das ist das Motto des 11. Bundesweiten Kongresses der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Mülheim an der Ruhr.
Mut und Ideen braucht es wahrlich, denn die Herausforderungen sind gewaltig: Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leben mit Demenz. Und weil wir immer älter werden, wird diese Zahl in den nächsten Jahren stetig steigen. Damit gehen viele Fragen einher: Was bedeutet eine Erkrankung für die Betroffenen und ihre Familien, für ihr Lebensumfeld, für die Gesellschaft? Wie können die Beteiligten die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen? Mit diesen und vielen anderen Fragen wird sich der Kongress befassen.
Ich danke der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, dass sie zu diesem Thema nach Mühlheim an der Ruhr eingeladen hat. Als Seniorenministerin habe ich die Schirmherrschaft für diesen Kongress sehr gerne übernommen.
Die meisten von uns kennen in der eigenen Familie oder im näheren Umfeld einen Menschen mit Demenz. Die Verläufe der Erkrankungen sind unterschiedlich. Viele Menschen mit Demenz werden zu Hause begleitet, unterstützt, oft auch gepflegt. Für die Partnerinnen und Partner und anderen Angehörigen, Freundinnen und Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn ist es eine große Herausforderung und Kraftanstrengung, sich tagtäglich und mitunter rund um die Uhr um sie zu kümmern. Alle diese Menschen leisten Besonderes, wofür ich Ihnen herzlich danke.
Auch die Unterstützung von professionellen Fachkräften sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist unverzichtbar. Wie sehr sie fehlen können, hat uns die Corona-Pandemie gezeigt.
Der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und ihren Mitgliedsverbänden ist es gelungen, auf das Thema Demenz immer wieder aufmerksam zu machen. Sie tragen Wissen in die Öffentlichkeit und gewinnen Partner aus allen Bereichen der Gesellschaft, um das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Dafür danke ich allen Beteiligten.
Auch die Politik will ihren Beitrag zu einer demenzfreundlichen Gesellschaft leisten. Seit 2020 haben sich mit der Nationalen Demenzstrategie alle beteiligten Akteure zu Maßnahmen verpflichtet, die das Leben von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verbessern sollen.
Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege wagen – von heute an, bereits auf dem Kongress in Mülheim an der Ruhr.

Lisa Paus MdB
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Herzlich begrüße ich Sie zum 11. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. bei uns in Nordrhein-Westfalen!
Sie befassen sich mit einem der wichtigsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: Demenz. Niemand kann sicher sein, eines Tages nicht davon betroffen zu sein, ob nun persönlich oder im Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis. Darauf vorbereitet zu sein, ist umso wichtiger, als es für diese Erkrankung bis heute keine Heilung gibt und sie nur gelindert werden kann. Und sie breitet sich aus: Experten rechnen damit, dass sich die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen bis zum Jahr 2050 verdoppeln könnte, sollte keine wirksame Therapie entwickelt werden.
Das Leid der Erkrankten ist groß, ihr Leidensweg lang. Mit der Diagnose „Demenz verändert sich das gesamte Leben von Grund auf. Mag sie sich zunächst mit ganz alltäglichen Erscheinungen wie einem vergessenen Namen oder Datum bemerkbar machen, kann sie zu einer vollständigen Wesensveränderung führen: Wer seine Erinnerung verliert, verliert damit ein Stück seiner Persönlichkeit. Im schlimmsten Fall geht der Bezug zum Ehepartner, zu den eigenen Kindern, zur Familie und zu Freunden verloren. Dieser und vielen anderen Herausforderungen ist niemand alleine gewachsen. Und so möchte ich mit großem Respekt allen pflegenden Angehörigen danken, die ganz besonders seit Ausbruch der Corona-Pandemie Unschätzbares leisten und sich oft bis zur eigenen Erschöpfung um ihre Lieben kümmern. Auch sie gehören zu den Helden des Alltags.
Unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe leistet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft, wertvolle Unterstützung für Erkrankte und ihre Angehörigen. Ihre Anlaufstellen beraten, helfen und entlasten die pflegenden Angehörigen. Mein zweiter Dank gilt deshalb den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und ihren Mitgliedsgesellschaften. Ohne sie wäre vieles nicht möglich, was an Demenz erkrankten Menschen ihre Würde bewahren lässt.
Ich wünsche Ihnen einen rundum gelungenen Kongress und Ihnen persönlich alles Gute.

Hendrik Wüst MdL
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr
Sehr geehrte Kongressteilnehmer*innen, sehr geehrte Gäste,
ich heiße Sie herzlich willkommen in der Mülheimer Stadthalle zum 11. Kongress der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz“. Die Stadt Mülheim an der Ruhr freut sich, Sie begrüßen zu dürfen und an diesem Wochenende ein Forum wichtiger gesundheits- und sozialpolitischer Fragestellungen, Ideen und Entwicklungen zu sein.
Demenz ist die häufigste und folgenreichste psychiatrische Erkrankung im Alter. Die Zahl der hochaltrigen Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren weiter deutlich ansteigen. Damit wird unweigerlich die Zahl der demenzkranken Menschen zunehmen. Die Verbesserung der Situation von Menschen mit Demenzerkrankungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur durch das Zusammenwirken verschiedener Institutionen des Gesundheitswesens, der Altenhilfe und bürgerschaftlicher Initiativen wie Selbsthilfegruppen zu lösen ist. Die Betreuung demenziell erkrankter Personen ist mit besonderen Belastungen verbunden: Sie beansprucht sehr viel Zeit, Zuwendung und Kraft.
In Mülheim an der Ruhr engagieren sich viele Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste, die Pflegekassen, engagierte Bürger*innen, Vertreter*innen der Alzheimer-Gesellschaft und der Stadtverwaltung seit vielen Jahren gemeinsam am „Runden Tisch Demenz“, um die Lebenssituation der Erkrankten und ihrer pflegenden Angehörigen zu erleichtern. So ist ein effektives Netzwerk entstanden, das die Betroffenen in vielfältigster Weise unterstützen kann.
Zudem ist es wichtig, die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenzerkrankungen und ihrer Angehörigen zu sensibilisieren und die Aufmerksamkeit auf eine Erkrankung zu lenken, die jeden und jede treffen kann, mit der aber noch längst nicht jede*r vorurteilsfrei umgehen kann.
Unter dem Motto „Demenz: Neue Wege wagen?!“ werden Sie Erfahrungen austauschen, Erkenntnisse gewinnen und Anregungen erarbeiten, die dann den Erkrankten und ihren Familien oder auch dem pflegenden Personal zugutekommen werden. Dank gilt der „Deutschen Alzheimer Gesellschaft“, die regelmäßig ein solch wichtiges Veranstaltungsformat ermöglicht! Ich wünsche Ihnen allen einen ebenso angenehmen wie informativen Aufenthalt in Mülheim an der Ruhr und Ihrem Kongress einen guten, zukunftsweisenden Verlauf.
Ihr

Marc Buchholz
Oberbürgermeister